Teure Fehler in Google Ads – und wie man sie vermeidet

Google Ads bietet enormes Potenzial – aber auch viele Stolperfallen. Immer wieder lassen sich in Konten dieselben Schwachstellen erkennen: falsche Zielsetzungen, unpräzises Tracking, ineffiziente Budgetverteilung. Verstärkt wird das Problem durch automatisierte Kampagnenformate und Empfehlungen von externen Callcentern, die oft nicht im Interesse der Werbetreibenden handeln. Dieser Beitrag zeigt, wo die häufigsten Fehler liegen, warum Automatisierung allein keine Lösung ist – und wie fundierte Agenturberatung den entscheidenden Unterschied machen kann.

Unklare Ziele und fehlerhafte Datengrundlage

Einer der zentralen Fehler liegt im Conversion Tracking: Oft fehlen saubere Zieldefinitionen oder es werden Conversions gemessen, die mit dem eigentlichen Geschäftsziel nichts zu tun haben. Das Öffnen einer Kontaktseite, Klicks auf den Google Maps Routen-Planer, anschauen des Google Business Eintrages oder der Download einer PDF Datei fließen in die Statistik ein – obwohl keine echte Conversion erfolgt ist. Die Kampagne wirkt erfolgreich, obwohl sie es nicht ist.

Ohne valide Tracking-Daten fehlt die Basis für jede Optimierung. Es wird auf falsche Ziele hin optimiert, Budgets werden verschoben – das Ergebnis: steigende Kosten, aber keine Verbesserung der Qualität.

Die Landingpage als oft unterschätzter Engpass

Selbst gut strukturierte Kampagnen verpuffen, wenn die Landingpage nicht überzeugt. Technisch veraltete Seiten, fehlende Call-to-Actions, unklare Nutzerführung oder lange Ladezeiten sind in vielen Fällen der Grund dafür, dass interessierte Nutzer abspringen. Besonders kritisch ist das bei mobilen Geräten – hier scheitern viele Zielseiten an der mangelnden Performance.

Ein stimmiges Zusammenspiel zwischen Anzeige und Zielseite ist essenziell. Deshalb sollte die Optimierung einer Webseite immer Teil der Google Ads Strategie sein.

Broad Match: Reichweite ohne Relevanz

Ein häufiger Fehler ist der Einsatz von Broad Match Keywords, also weit gefassten Suchbegriffen. Sie führen zu einer großen Reichweite – aber auch zu vielen irrelevanten Klicks. Besonders oft kommen diese etwa von Bewerbern, Informationssuchenden oder branchenfremden Anfragen. Diese Nutzer kosten Budget, bringen aber keinen geschäftlichen Mehrwert.

Ohne Ausschluss-Keywords und laufende Suchanfragen-Analyse wird die Qualität des Traffics schnell zur Blackbox. Statt qualifizierter Leads entstehen Streuverluste – mit wachsendem Budgeteinsatz.

Brand-Traffic: Zwischen Fehleinschätzung und strategischem Einsatz

Ein weiteres Problem liegt in der Übergewichtung von Brand-Traffic. Klicks auf den eigenen Firmennamen oder bekannte Produktbezeichnungen wirken in den Auswertungen meist besonders performant: niedrige Klickpreise, hohe Klickraten, viele Conversions. Tatsächlich stammen diese Nutzer aber häufig aus bestehenden Kontakten, Direktzugriffen oder organischem Suchverhalten – sie wären ohnehin zur Website gelangt. Solche Ergebnisse können das Gesamtbild verzerren und zu falschen Optimierungsentscheidungen führen.

Richtig eingesetzt können Brand-Kampagnen allerdings auch eine strategische Funktion erfüllen – etwa zur Absicherung der eigenen Markenposition. Ein Beispiel: In hart umkämpften Branchen buchen Wettbewerber häufig Anzeigen auf fremde Markennamen. Eine eigene, gut platzierte Brand-Anzeige kann in solchen Fällen verhindern, dass potenzielle Kunden stattdessen zur Konkurrenz abwandern.

Auch zur gezielten Steuerung von Landingpages bei Markensuchanfragen – etwa im Rahmen von Sonderaktionen oder Produktneuheiten – kann eine Brand-Kampagne sinnvoll sein. Entscheidend ist aber immer die korrekte Konfiguration: separate Kampagnenstruktur, klare Zielsetzung und differenzierte Erfolgsmessung. Nur so lässt sich der tatsächliche Mehrwert valide beurteilen – und nicht mit generischem Erfolg verwechseln.

Automatisierung ohne Strategie ist gefährlich

Automatisierte Formate wie Performance Max oder Smart Bidding versprechen Effizienz, erfordern aber Erfahrung. Wer sie ohne Strategie oder saubere Datenbasis einsetzt, riskiert eine Entkopplung von Ziel und Ausspielung. Es bleibt oft unklar, auf welchen Kanälen, zu welchen Keywords oder in welchem Kontext die Anzeigen erscheinen.

Die Folge: Die Kampagne „funktioniert“ – zumindest laut Oberfläche. Klickzahlen steigen, Conversions nehmen zu. Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich: Viele dieser Conversions haben keinen wirtschaftlichen Wert oder stammen aus Quellen, die ohne Ads ohnehin performt hätten.

Callcenter-Empfehlungen: Kostenlos, aber nicht neutral

Ein weiteres Risiko liegt in der Zusammenarbeit mit Google-nahen Callcentern, die unaufgefordert Werbekonten „kostenfrei optimieren“ möchten. Unsere Erfahrung zeigt: Die meisten Empfehlungen dieser Dienstleister zielen darauf ab, den Werbeumsatz zu steigern – nicht die Kampagnenqualität.

Ob Broad Match, Performance Max oder neue Zielgruppen: Die Vorschläge wirken strukturiert, folgen aber meist standardisierten Abläufen – unabhängig von Branche, Zielsetzung oder Nutzerverhalten. Es liegt nahe, dass die Callcenter nach Umsatzsteigerung im Konto bewertet werden. Das erklärt, warum fast alle Maßnahmen in Richtung „mehr Ausgaben“ zielen.

Wichtig ist dabei auch: Echte Kampagnenoptimierung ist kein Nebenbei-Thema. Sie lässt sich nicht in einem 30-Minuten-Gespräch pro Monat abwickeln – und schon gar nicht kostenlos, ohne wirtschaftliche Interessen dahinter. Wer Leistungen scheinbar gratis anbieten kann, wird in der Regel von anderer Seite dafür bezahlt – und diese Seite zahlt nur dann, wenn sie durch die Maßnahme mehr einnimmt, als sie investiert. Das muss nicht automatisch schlecht sein, ist aber nicht neutral und auch nicht im Sinne einer unternehmerisch unabhängigen Beratung.

Wer Google Ads strategisch einsetzen will, benötigt eine objektive Bewertung – keine Verkaufsberatung im Optimierungsgewand.

Was echte Google Ads Betreuung leisten sollte

Fundiertes Kampagnenmanagement geht weit über das Einstellen von Keywords hinaus. Es beginnt mit einer sauberen Zieldefinition, setzt auf strukturierte Kampagnenarchitekturen und basiert auf einer kontinuierlichen Optimierung.

Dazu gehören A/B-Tests, regelmäßige Keyword-Analysen, Anpassung der Gebotsstrategien, Ausschluss irrelevanter Begriffe und nicht zuletzt eine saubere Erfolgsmessung. Auch das Zusammenspiel mit der Website – insbesondere in Bezug auf Nutzerführung und Ladegeschwindigkeit – wird aktiv mitgedacht.

Im Idealfall ist Google Ads Teil eines ganzheitlichen Online-Marketing-Konzepts, wie es im Rahmen unserer Online-Marketing Beratung entwickelt wird.

Erste Einschätzung? Oft reicht ein kurzer Blick

Eine fundierte Google Ads Analyse erfordert Erfahrung und Sorgfalt. Dennoch lässt sich bei einem ersten Blick ins Konto oft bereits erkennen, ob grundlegende Probleme bestehen: schlechtes Tracking, ineffiziente Struktur, unpassende Zielgruppenausrichtung. Unternehmen, die sich nicht sicher sind, ob ihre Kampagnen sinnvoll aufgestellt sind, können sich gerne an uns wenden.

Ob punktuelle Einschätzung, strategische Beratung oder vollständige Betreuung – wir helfen dabei, echtes Potenzial freizusetzen, statt nur die Zahlen schöner aussehen zu lassen.

Das Wichtigste:

  • Fehlendes Tracking sorgt dafür, dass falsche Kennzahlen optimiert werden. So entstehen Entscheidungen, die viel kosten, aber wenig bringen.
  • Automatisierte Kampagnen wie Performance Max entfalten nur dann ihr Potenzial, wenn sie auf einer klaren Strategie basieren – sonst steigt der Streuverlust.
  • Callcenter-Empfehlungen wirken professionell, verfolgen aber oft das Ziel, den Google-Umsatz zu steigern – nicht deinen Kampagnenerfolg.
  • Wirklich erfolgreiche Kampagnen brauchen klare Ziele, sauberes Setup und laufende Betreuung – alles andere ist bestenfalls Zufall.

Sie möchten wissen, ob Ihre Google Ads Kampagnen wirklich effizient laufen? Dann sprechen Sie mit uns – wir werfen gerne einen ersten Blick in Ihr Konto und geben Ihnen eine ehrliche Einschätzung.

Foto von Daniel Roß

Autor Daniel Roß

Daniel Roß bringt über 15 Jahre Erfahrung in der Webentwicklung und im digitalen Marketing mit. In dieser Zeit hat er zahlreiche Websites technisch realisiert, weiterentwickelt und gezielt auf digitale Anforderungen ausgerichtet. Parallel dazu hat er umfassende Expertise im Bereich Suchmaschinenwerbung aufgebaut – von der strategischen Planung bis zur operativen Umsetzung datenbasierter Kampagnen. Als zertifizierter Google Ads Experte kennt er die Mechanismen effektiver Anzeigenführung und verbindet technische Umsetzungssicherheit mit einem klaren Blick für Zielgruppen, Budgeteffizienz und Performancekennzahlen.